Porträts in natürlichem Licht
Wer seine Bilder im Rohdatenformat (z.B. RAW, DNG) aufnimmt, muss sich im Nachhinein mit der Bearbeitung dieser Fotos auseinandersetzen. Hingegen zur Fotografie im JPG-Format bedeutet das einen Mehraufwand, führt aber, vorausgesetzt einer gründlichen Bearbeitung der Fotos, zu weitaus besseren Ergebnissen. Warum ist das so? Jede Kamera ist im Grunde ein Messinstrument, welches stets versucht, gute Mittelwerte anhand der eingegangenen Daten zu treffen. Die wichtigsten Parameter sind die Belichtung und der Weißabgleich. Farb- und Kontrastintensität lassen sich vorab gut festlegen, die Schärfeebene kann im Nachgang nicht mehr angeglichen werden.
Beim JPG übernimmt diese Optimierung die Kamera selbst. Man überlässt diese wichtigen Einstellungen also einem Algorithmus. Für die Entwicklung der Rohdaten gibt es verschiedene Konverter. Zu den Bekanntesten zählen sicherlich Lightroom, Photoshop, Aperture (nicht mehr verfügbar), DxO und Capture One.
Mein erstes Tool war Lightroom. In diesem Programm entwickelte ich die RAW Dateien aus meiner EOS 5d, bzw. 1DS. Das hat sehr gut und intuitiv funktioniert. Das Programm wurde und wird vom Hersteller (Adobe) stets auf dem aktuellen Stand gehalten. Mit dem Einzug meiner ersten Leica, einer M8 probierte ich erstmalig Capture One und verglich die Ergebnisse mit Lightroom. Der Unterschied überzeuge mich, wenn auch die Benutzer- und Bedienoberfläche derart verschieden war, dass ich gefühlt die dreifache Zeit für die Entwicklung eines Fotos benötigte. Dennoch, es lohnte sich und bald konnte ich den Großteil des Potentials ausschöpfen, den C1 zur Verfügung stellte. Heute, wo ich ausschließlich mit Leica fotografiere gelingt es mir, realitätsgetreue Bilder zu reproduzieren. Fairerweise muss erwähnt werden, dass die Rohdateien aus einer Leica sehr viel genauer und näher am „Original“ sind, als es aus jeder anderen Objektiv/Kamera Kombination der Fall ist. Meine Erfahrung!
Ganz gleich aus welchem Genre die Bilder stammen, technisch wirken sie sehr nah an der Realität. Einer Hochzeitsdokumentation, wie auch Businessportraits oder Industriereportagen kommt diese Echtheit zu Gute. Ich denke auch mit Equipment jedes anderen Kameraherstellers oder anderen Genres wie Babyfotografie, Architekturfotografie oder Luftbildfotografie lassen sich sehr gute Ergebnisse in Verbindung mit der Konvertierung in C1 erreichen. Gerade bei Portraits von Menschen werden die schwierigen Hauttöne sehr nah an der Realität abgebildet.