Porträts in natürlichem Licht
Ein Pendant zur Leica SL2s ist die Panasonic S1. Das wesentlich günstigere Modell aus Japan hält in Sachen Auflösung stand mit dem deutschen Fabrikat. Natürlich unter der Voraussetzung, es befindet sich das gleiche Objektiv am Kameragehäuse. Vor allem aber das verhältnismäßig gute Rauschverhalten bei höheren ISO Einstellungen, beispielsweise im Bereich von 25.000 haben mich bei der S1 begeistert. Bilder mit dieser Einstellung weisen eine vertretbare Körnung auf, die keinesfalls störend ist und die mit Bearbeitungsprogrammen abgemildert werden kann, ohne dabei auf Details verzichten zu müssen. Gerade in dunkler Umgebung, mit sehr hellen und kleinen Lichtquellen fühlt sich eine S1 wohl. Das liegt nicht alleine an ihrem guten Rauschverhalten, sondern auch an dem für einen Vollformatsensor, hohen Dynamikumfang. Diese Leistungen lassen sich sehr gut mit denen der Leica Sl2s vergleichen. Die Abende auf Hochzeiten oder Tagungen fotografiere ich gerne mit einer S1 und dem 50er APO von Leica. Die Qualität dieser Bilder, selbst unter den erschwerten Bedingungen ist einfach super.
Von der Bedienung, Verarbeitung und dem Konzept finde ich das Leica-Modell in allen Belangen der Panasonic überlegen. Gefühlt hat die S1 das Vierfache an Knöpfen und Einstellmöglichkeiten gegenüber der SL2s. Die Leica weiß was sie tut und was der Fotograf von ihr will. Der 2,5 fache Preisunterschied muss sich irgendwo wiederfinden und rechtfertigen. Mit einem Leica-Objektiv kommen also auch mit einer Panasonic S1 nahezu typische Leicabilder heraus. Aufgrund der Signalverarbeitung finde ich Bildparameter wie Farbwiedergabe, Kontrastverhalten und gerade die Dreidimensionalität der Leica / Leica Kombination unerreicht. Das aber gilt auch für den Preis